Das Kunst- und Atelierhaus verliert eines seiner Gründungsmitglieder: Zum Tod des Hagener Künstlers Uwe Lex
Eines der Themen, die sich durch das Werk des Hagener Künstlers Uwe Lex zogen, war der Tod. In einem Werk fragte er sich sogar, wie es beim Tod zu Hause aussehen möge. Am 11. Juni ist Uwe Lex gestorben und wenn der Tod ein Zuhause hat, wird Uwe Lex mit ihm dort diskutieren und sein Zuhause verschönern. Der engagierte Künstler, der im Februar 61 Jahre alt geworden war, hinterlässt eine Lücke in seiner Familie, in seinem Freundeskreis und in der Hagener Kunstszene, die er über Jahrzehnte mitbestimmt hat.
„Ich habe eigentlich immer gezeichnet“, erklärte Uwe Lex bei seiner letzten Ausstellung, die eine Retrospektive seiner Papierarbeiten zeigte und die beeindruckende Bandbreite seines künstlerischen Schaffens wiedergab. Akte waren hier ebenso zu sehen wie visuelle politische Statements, harte Bilder, die sich auch auf einem Satire-Magazin hätten finden können, standen neben weichen Landschaftsaufnahmen seiner Heimatstadt Hagen und Szenen aus dem Ruhrgebiet. Und immer historische Szenen, die Geschichte der Welt fesselte ihn so stark, dass er trotz seiner Krankheit noch ein Geschichtsstudium begann.
Bereits mit 15 hat Uwe die ersten Zeichenkurse besucht und später das, was er während seiner Handwerksausbildung mitbekam, in der Freien Malschule im Hagenring bei Hellwig Pütter vertieft. Nach den ersten Einzel- und Gruppenausstellungen Ende der 80er-Jahre nahm die Kunst immer mehr Raum in seinem Leben ein. Dabei beschränkte er sich nicht auf Bilder auf Papier und Leinwand, sondern wagte sich auch an Theaterkulissen wie sie erst im letzten Herbst bei dem Musical „Zwischenwelten“ in Bochum wieder zu sehen waren. Noch wenige Monate vor seinem Tod hat er sich auf eine neue künstlerische Form eingelassen und Einbände für Reisetagebücher gestaltet, in denen er wie in seinen Kunstwerken weiterlebt.
In Hagen ist sein Name für immer mit dem Kunst- und Atelierhaus im ehemaligen Hotel Danne verbunden. Uwe Lex war eines der Gründungsmitglieder des Künstlerortes und lenkte die Geschicke des Vereins, der das Haus betreibt, viele Jahre als Vorsitzender und Mitglied im Vorstand. In dieser Funktion hat Uwe Lex die Kunst- und Kulturszene Hagens mitgeprägt und dazu beigetragen, dass auch die freie Kunst immer wieder in den Blick von Politik und Öffentlichkeit geriet. „Uwe Lex hat mit die Geschicke des KAH maßgeblich beeinflusst, auch wenn seine Kunst bleibt, verlieren wir doch einen außergewöhnlichen Künstler und einen Freund“, sagt Martin Rüßmann, Vorsitzender des Kunst- und Atelierhauses, und spricht damit vielen Hagenerinnen und Hagenern aus dem Herzen.